Selbst für Menschen, die sich schon länger intensiv mit dem Thema Lebensmittelverschwendung beschäftigen, waren die Mengen, die die FoodFighters für ihre Kochaktion in St. Goar auf der Burg Rheinfels am 18.04.15 retteten, bestürzend. 35 Tonnen Lebensmittel hat ein kleines Team der Food Fighters über die Woche gesammelt – und das nur, indem sie verschiedene Großhändler im Raum Koblenz abfuhren. Gemeinsam mit dem Publikum wurde geschnippelt und gekocht, um so ein Zeichen gegen die Lebensmittelverschwendung zu setzen. Mit vielen Kamerateams und Live-Band wurde die Botschaft laut und nach ganz Deutschland verbreitet.
Zwei von ShoutOutLoud waren mit dabei, um tatkräftig zu unterstützen. Es wurden tatsächlich so viele Lebensmittel gerettet, dass wir einen kleinen „Shop“ aufgebaut haben, in dem die Leute gratis shoppen gehen konnten. Von zig Flaschen Heinz-Ketchup und BBQ Sauce, über feinen Zitronensenf, fertiger Sauce Hollandaise, vielen Osterhasen, Chips und gemahlenen Haselnüssen, bis hin zu Brot sowie Obst gab es eine kunterbunte Mischung zum Mitnehmen. Einige Fans haben sogar große Kisten mit abgelaufenen Lebensmitteln von zu Hause geschickt, um so die Lebensmittel weiter zu verteilen.
Doch viel wichtiger waren die Kochkünste der vielen professionellen und nicht-professionellen freiwilligen Helfer, die kiloweise Obst- und Gemüse für den Direktverzehr schnippelten und verkochten – zu leckeren Pilzpfannen, Gemüsespaghetti, Kartoffelpuffern, Salat und Obstsalat.
Mit dieser Aktion wollten die FoodFighters und ihre Unterstützer erneut auf die prekäre Situation aufmerksam machen, dass jedes Jahr über 50% aller für die Industrieländer produzierten Lebensmittel weggeworfen werden, dass unsere Ressourcen endlich sind und – wenn wir so weiter machen wie bisher – unsere Kinder keine Lebensmittelsicherheit mehr haben werden.
Insgesamt hat Michael Schieferstein, Gründer der Food Fighters (und des FoodFighters e.V.) schon über 400 Tonnen an Lebensmitteln vor dem sicheren Tod gerettet! Eine unglaubliche Zahl und doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, vergleicht man sie mit den 1,3 Gigatonnen, die weltweit jedes Jahr weggeworfen werden.
Aus diesem Grund ist Umdenken angesagt zu einem sorgfältigeren Umgang mit unseren Lebensmitteln sowie unseren Ressourcen, wie Wasser, Luft, Boden und Bodenschätze.
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