Resteküche wird Social Business – Caterings & Workshops gegen die Lebensmittelverschwendung

Liebe Crowd, Freunde & Interessierte der Resteküche,

es gibt Neuigkeiten! Wie vielleicht der ein oder andere bemerkt hat, wurde es zuletzt auf unseren Kanälen etwas ruhiger. Das war natürlich nicht Folge unserer Untätigkeit – ganz im Gegenteil: Es hat sich einiges getan und wir würden die jüngsten Entwicklungen gerne auf diesem Weg mit euch teilen.

Nachdem wir uns im Anschluss an die erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne völlig euphorisiert und ohne irgendwelche Ermüdungserscheinungen direkt an die Suche nach einem Foodtruck für unsere Resteküche gemacht hatten, mussten wir leider relativ schnell feststellen, dass es doch nicht so einfach klappt, wie ursprünglich gedacht (und wahrscheinlich auch gehofft).

Zum einen war und immer noch ist da die Herausforderung, dass es für das uns nach Abzug von Crowdfunding-Gebühren, Steuern, Dankeschön-Kosten und sonstigen Aufwänden zur Verfügung stehende Budget nicht wirklich viele (gebrauchte) Foodtrucks auf dem Markt gibt – erst recht keine Tip-Top-Modelle und vor allem auch nur eine stark begrenzte Auswahl im Rhein-Main-Gebiet. Unsere ersten Besichtigungen verliefen größtenteils ernüchternd und zum Glück waren wir bei einem „Yeah-das-ist-er!“-Foodtruck ein zweites Mal, um dann von einem Auto-/Truck-kundigen Freund zu erfahren, dass wir dies doch besser doch nicht tun sollten – Glück im vermeintlichen Glück also. Das heißt aber letztlich auch, dass wir weiterhin die Augen offenhalten, haben wir die Hoffnung doch noch nicht aufgegeben. Euer Crowdfunding ist sicher auf der Bank und bleibt natürlich weiterhin zweckgebunden. Wenn wir schon beim Thema Foodtruck sind: Ihr habt etwas mitbekommen? Jemand will seinen Foodtruck verkaufen? Schreibt uns!

Zum anderen war da die gute alte deutsche, höchst-bürokratische Regellust, welche uns involvierte Mitglieder von ShoutOutLoud aufgrund von Vereins- & Steuerrecht ziemlich schnell an die nervlichen Grenzen führte (nein wirklich, eine derart die Gemüter belastende Herausforderung erlebten wir so noch nie!). Ein Foodtruck, welcher mit Caterings und Workshops innerhalb eines gemeinnützigen Vereins der laufenden Kosten wegen Geld verdient – so die uns beratenden Anwälte – ist schlichtweg nicht möglich. Auch durften wir das Geld nicht einfach in ein frisch aus dem Verein heraus gegründetes Sozialunternehmen stecken, um das Vorhaben professioneller und langfristiger umzusetzen, lag das Crowdfunding-Ergebnis doch auf unserem ShoutOutLoud-Konto.

Was also tun? Eine steuer- und vereinsrechtlich saubere ­– und letztlich nach mehreren „Diskussionsschlachten“ der beteiligten Vereinsmitglieder auch als einzig sinnvoll anerkannte – Möglichkeit war es, dass sich der Verein weiter mit dem Geld auf die Suche nach einem Foodtruck macht, während parallel dazu eine Selbstständigkeit gestartet wurde. Eine, die im Hinblick auf unsere drei zentralen Tätigkeitsfelder (Streetfood, Catering, Workshops) eben auch nicht zwingend einen Foodtruck braucht. Vor allem die potentiell einen fortlaufenden Umsatz garantierenden Caterings waren es, die – per se als Zweckbetrieb geltend und deshalb nicht mit der Gemeinnützigkeit von ShoutOutLoud vereinbar – eine unternehmerische Lösung erforderlich machten.

Wir glaubten und glauben natürlich weiterhin an den Erfolg unserer Idee und so war es nicht verwunderlich, dass wir hier die nächsten Schritte getan haben – wohlwissend, dass dies viel Mut und Herzblut erfordert. Schließlich etwas, wo das Ehrenamt sowohl zeitlich, als auch finanziell schnell an seine Grenzen stößt. Katharina & Anne befanden sich an einem beruflichen Scheideweg und so passte es, dass sie die Resteküche in einem ersten Schritt professionalisieren. Sie waren es schließlich auch, die noch während unserer Kampagne stellvertretend für den Verein in das AndersGründer-Porgramm des Social Impact Lab aufgenommen wurden und seither Coaching und professionellen Support für die Resteküche erhielten.

Mit Caterings und Workshops im Angebot wollen wir also nun auch unternehmerisch gegen die Lebensmittelverschwendung vorgehen. Das durchweg positive Feedback nach den ersten absolvierten Caterings bestätigt uns in unserem Vorhaben, nicht nur ganz gut mit geretteten Lebensmitteln improvisieren und kochen zu können, sondern mit dem Ansatz auch einen Nerv der Zeit zu treffen.

Der Verein macht sich nun weiter auf die Suche nach einem passenden Foodtruck, um neben Food Festival-, Pop-up-Restaurant- und sonstigen Auftritten auch der Resteküche als fahrbarer Untersatz zu dienen. Dies geschähe dann im Rahmen einer ShoutOutLoud-Resteküche-Kooperation, wobei der eine die Ziele des anderen verfolgt und sich deshalb gegenseitig unterstützt.

Denn am Ende des Tages sollte es vor allem um eins gehen: Die Lebensmittelverschwendung zu verhindern. Und nun geschieht dies bei uns nicht mehr nur noch auf ehrenamtlichem, sondern auch auf sozialunternehmerischem Weg – und hierdurch mit noch mehr Reichweite und dementsprechend Impact.

Wir freuen uns, dass Ihr Teil unserer Reise seid.

Beste Grüße,

ShoutOutLoud & Resteküche

Posted on 15. Juni 2017 in Kein Essen für die Tonne, Resteküche, Verein allgemein

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